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DTM
Die DTM ist eine Rennserie für Wettbewerbsfahrzeuge, die von einem Serienfahrzeug abgeleitet sind. Die seit dem Jahr 2000 ausgetragene Serie wurde als Deutsche Tourenwagen-Masters gestartet und ist der Nachfolger der Ende 1996 eingestellten Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft bzw. der internationalen Version ITC. Seit 2005 wird sowohl im DMSB-Reglement als auch in offiziellen Mitteilungen des Rechteinhabers und Vermarkters ITR nur noch die „Marke“ DTM verwendet.

Diese Rennsportserie ist für Werks-Teams, die von der Dachorganisation ITR unter der Leitung von AMG-Mercedes-Gründer Hans Werner Aufrecht ausgetragen wird. Der Begriff Masters wurde 2000 unter anderem deshalb gewählt, da für eine Deutsche Meisterschaft zu viele Läufe im Ausland vorgesehen waren.

Von Tourenwagen im eigentlichen Sinne kann nicht mehr die Rede sein, die Fahrzeuge sind Prototypen. Eingesetzt werden technisch und aerodynamisch weitgehend ähnlich konzipierte Silhouettefahrzeuge mit einem zentralen Monocoque aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff und Gitterrohrstrukturen. Ein Vierliter-V8-Motor mit einer Leistungsbegrenzung auf rund 470 PS (346 kW) treibt die Hinterräder über einen einheitlichen Antriebsstrang an. Auch Bremsen und Elektronik stammen von jeweils einem Zulieferer.

Auf diese Fahrgestelle werden Kunststoffkarossen aufgesetzt, die zwar den Serienautos ähneln, aber vor der Saison im Windkanal verglichen und auf Chancengleichheit angepasst wurden. Seit 2012 dient bei Audi der A5, seit 2013 der RS 5 als Vorbild. Bei Mercedes-Benz der C-Coupé als Vorbild, bei BMW seit 2014 der M4. Zuvor wurde in den Saisons 2012 und 2013 der M3 verwendet.

Geschichte der Rennsportserie

Die ursprüngliche DTM/ITC 1984–1996

Bevor die DTM ins Leben gerufen wurde, gab es in Deutschland von 1972 bis 1985 die Deutsche Rennsport-Meisterschaft (DRM). Bei dieser Rennserie, bei der ursprünglich seriennahe Ford, BMW und Porsche teilnahmen, gingen aber nach Einführung eines neuen Reglements die Starterzahlen zurück, da auch die Kosten immer höher stiegen. Die damalige Oberste Nationale Sportkommission für den Automobilsport in Deutschland (ONS) reagierte und entwickelte wieder ein Reglement für seriennahe Tourenwagen, die kostengünstiger waren: Die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft. Doch mit den Jahren stiegen auch dort die Kosten aufgrund eines neuen Reglements und der internationalen Ausdehnung der Rennserie zum International Touring Car Championship. Nach dem Ende von DRM und DTM ging nun auch die ITC in die Kostenfalle, die Geschichte wiederholte sich.

Die DTM-lose Zeit

Nach dem Ende der ITC suchten die drei Hersteller ein neues Betätigungsfeld. Opel und Alfa Romeo machten mit Klasse-2-Tourenwagen weiter. Dort trafen sie auch auf alte DTM-Bekannte wie Ford, BMW oder Audi. Mercedes beteiligte sich an den Sportwagenrennen in der FIA-GT-Meisterschaft. In Deutschland fuhren auch die Klasse-2-Tourenwagen im Super Tourenwagen Cup (STW). Diese Serie hatte die Aufgabe, die DTM zu ersetzen, doch diese Tourenwagen waren zu seriennah und unspektakulär, um von den Fans angenommen zu werden. 1999 war man mit der STW auch in Deutschland an ihrem Endpunkt angelangt. Selbst hier wurden die Kosten zu hoch, da man den viel kleineren Reglement-Spielraum aufwändig ausnutzen wollte oder musste.

Die Ideen für ein Comeback der DTM

Opel sorgte 1998 auf der Essen Motor Show für Furore. Auf ihrem Messestand enthüllten sie einen DTM-Tourenwagen auf Basis des Opel Astra Coupé. Mit dieser Konzeptstudie zeigte Opel, wohin der Weg der deutschen Tourenwagensports gehen sollte. Der Grundstein zur Wiederbelebung der DTM war gesetzt. Hinter den Kulissen wurde um eine Wiederaufnahme der DTM mit neuen Regeln verhandelt, die nicht direkt dem bisherigen FIA-Regelwerk entnommen werden sollten. Dabei war die Kostenbegrenzung insbesondere für Opel wichtig, während Mercedes auf leistungsstarke Hecktriebler Wert legte. Audi wiederum pochte auf den Allradantrieb, auf den beim Le-Mans-Sportwagen Audi R8 verzichtet wurde, während BMW und Alfa Romeo keinen nationalen deutschen Alleingang mitmachen wollten. 1999 nahm der Opel-Sportchef Volker Strycek anlässlich der 100-Jahr-Feier von Opel mit einem ehemaligen ITC-Calibra in der Anfangs- und Endphase am 24-h-Rennen auf der Nordschleife des Nürburgrings teil. Im Festzelt wurde eine Studie auf Basis eines Astra Coupé gezeigt, für eine „DTM 2000“ mit V8-Motor.

Mit Mercedes-Benz fand auch schnell ein zweiter Hersteller Interesse an dieser Idee. Zusammen mit BMW entstand ein Reglement, in dem man die Erfahrungen der alten DTM und STW einfließen ließ. Die Autos sollten so spektakulär wie die alten DTM-Autos aussehen, aber die Kosten der STW nicht übersteigen. Probleme gab es bei der Festlegung der Antriebsart. Es stellte sich die Frage, wie viel Serientechnik in der DTM erhalten bleiben sollte. Beim Motor fiel die Wahl zwischen V6 und V8 schnell auf den größeren V8. Beim Antrieb gab es mehr Diskussionsbedarf. Favorisiert wurde der Hinterradantrieb, doch die meisten Hersteller hatten in dieser Fahrzeugklasse nur Autos mit Frontantrieb. Da aber frontangetriebene Fahrzeuge konstruktionsbedingte Nachteile besitzen (Traktion), forderten andere Hersteller die Zulassung von Allradantrieb, doch dieser führte in der DTM und STW mit zum Aus. Somit entschied man sich einheitlich für Hinterradantrieb. Das hielt eventuell den einen oder anderen Hersteller von einem Engagement ab, hatte aber einheitliche Kräfteverhältnisse zur Folge.

Anfänglich waren ausschließlich Fahrzeuge auf Basis eines Coupé reglementkonform, viertürige Limousinen waren nicht zugelassen. Erst drei Jahre später bemerkte man, dass diese Einschränkung eine Fehlentscheidung war. 2004 einigten sich die Hersteller darauf, von Coupés auf Limousinen zu wechseln. Dem entstandenen Reglement zufolge mussten die Tourenwagen nur noch äußere Merkmale mit den Autos der Serienproduktion gemeinsam haben. Technisch sind DTM-Autos somit Sportwagen-Prototypen mit aufgesetzter Tourenwagen-Karosserie, sogenannte Silhouettefahrzeuge. Dadurch wurde es aber möglich, Einheitsteile für alle Hersteller vorzuschreiben, um die Kosten niedrig zu halten. So sind Teile wie Getriebe, Bremsen oder Reifen für alle gleich und sparen somit Entwicklungskosten für den einzelnen Hersteller.

Das neue Masters

Seit dem Comeback im Jahr 2000 bis zum Jahr 2005 standen die drei Buchstaben DTM nicht mehr für Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft, sondern für Deutsche Tourenwagen Masters. Im Rahmen einer so genannten Meisterschaft ist laut Automobil-Weltverband FIA nur ein Auslandsrennen erlaubt. Da die DTM aber auch öfters auf Rennstrecken im nahen Ausland wie in Österreich oder Belgien fahren wollte, nannte man die DTM von einer Meisterschaft in ein Masters um. Seit 2005 wird nur noch die Bezeichnung DTM verwendet, es handelt sich dabei nun um eine Marke und keine Abkürzung mehr.

Wie die Konzeptstudien der beiden Hersteller Opel und Mercedes, so wurden auch die endgültigen DTM-Autos auf Basis des Opel Astra Coupé sowie des Mercedes CLK entwickelt. Mit zwei Herstellern wäre es aber schwierig geworden, eine neue Meisterschaft zu starten. Auch zwei Privatteams entwickelten an DTM-Fahrzeugen. Das schon in DRM und DTM aktive Zakspeed-Team entwickelte auf Basis des Volvo C70 einen Tourenwagen, mit dem sie auch schon erste Testfahrten unternahmen. Doch die ITR verweigerte Zakspeed die Startberechtigung, weil die Unternehmensleitung von Volvo keine Freigabe für ein Produkt ihrer Marke in der DTM gab. Das zweite Privatteam war Abt Sportsline, das den letzten Meistertitel der STW für Audi holte und nach dem Aus dieser Serie vor einer neuen Herausforderung stand. Im Gegensatz zu Volvo gab Audi das Plazet für das Privatengagement der Abt-Truppe in der DTM. Aber für Abt stellte sich ein ganz anderes Problem: Audi hatte kein geeignetes Basisfahrzeug. Da man Limousinen verboten hatte, musste man auf den Audi TT ausweichen, doch dieser passte von den Abmessungen her nicht ins Reglement, weshalb man von der ITR eine Sondergenehmigung erhielt. BMW hatte 1999 zwar am Reglement mitgewirkt, doch schon wie 1993 verzichtete man auf eine Teilnahme. Das Formel-1-Projekt stand im Vordergrund.

Ford entwickelte auf Basis der dritten Baureihe des Mondeo eine Konzeptstudie, die weitgehend an das DTM-Reglement angepasst war. Wie die anderen DTM-Fahrzeuge war der Prototyp aus Köln ebenfalls ein Silhouettefahrzeug, das mit einem V8-Motor mit 4 Liter Hubraum und Hinterradantrieb wenig mit dem Serienfahrzeug gemeinsam hatte. Da die Karosseriebauform als Limousine nicht dem Reglement entsprach und die anderen Hersteller der neuen DTM einer Sonderregelung für den Mondeo nicht zustimmten, kam der Mondeo DTM V8 nie zum Einsatz. Das Fahrzeug befindet sich heute im Ford-eigenen Museum in Köln.

Mit der Saison 2021 erfolgte ein großer Umbruch. Die Fahrzeuge müssen nun dem aus anderen Rennserien bekannten GT3-Reglement entsprechen, wodurch sich die Markenvielfalt erhöhen soll. Neben Fahrzeugen von Audi und BMW, die in der Vorsaison unter sich waren, sind auch wieder Mercedes-AMG und erstmals Ferrari, Lamborghini und McLaren in der DTM vertreten. Erstmals am Start waren Fahrzeuge mit der seit 2019 zugelassenen Steer-by-Wire-Lenkung von Paravan. Im Saisonfinale auf dem Norisring erreichte Maximilian Buhk die erste Podium-Platzierung mit dieser Technologie, die ohne mechanische Lenksäule auskommt.


(Quelle: Wikipedia)


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